Hauptorgel Basilika

Die große Seifert-Orgel in der Marienbasilika zu Kevelaer ist das größte Orgelwerk im deutsch-romatischen Stil. Ursprünglich erbaut im Jahre 1907 wurde sie über die Jahre vielen Umbaumaßnahmen unterzogen, die nicht immer im Sinne ihrer ursprünglichen Klangcharakteristik waren. Seit 2010 wurde sie bis 2023 sukzessive wieder auf ihr originales Klangbild zurückgeführt.
Heute besitzt sie 140 klingende Register auf vier Manualen und Pedal, inklusive eines Fernwerks auf der Nordempore Basilika.
Das neogotische Prospektgehäuse der Hauptorgel hat eine Höhe von 14 Metern, eine Breite von 9 Metern und eine Tiefe von 10 Metern.
Chororgel Basilika

Die Chororgel der Basilika wurde im Jahr 1980 von der Orgelbaufirma Seifert erbaut. Das Instrument wurde in einen ehemaligen Altar integriert, den der damalige Rektor der Wallfahrt Prälat Richard Schulte-Staade erworben hatte.
Das Orgelwerk wurde ursprünglich vollmechanisch erbaut. Bereits in der Planungsphase wurde in Erwägung gezogen die Orgel elektrisch an die Hauptorgel anzuschließen. Der Vorschlag, welcher von Prälat Schulte-Staade und dem damaligen Organisten Gereon Schlepütz stammt, wurde nicht realisiert. Bis 2024 diente die Orgel, am Standort im Josephschor, der Begleitung von kleinen Pilgergruppen und Solisten.
Im Zuge der Großmaßnahme „Restaurierung, Rekonstruktion und Erweiterung der Basilikaorgel“ ist das Instrument nun elektrifiziert worden. Die Mechanik und Spielanlage wurde entfernt und es kann seit März 2025 vom neuen Generalspieltisch aus gespielt werden. Um die elektrischen Magnete, welche die Ventile unter den Pfeifen öffnen, installieren zu können, wurden die Windkästen der Schleiflade vergrößert. Die Stimmtonhöhe wurde an die Hauptorgel angepasst. Das Werk hat 10 Register mit insgesamt 679 Pfeifen.
Disposition
I. Manual C-c4 | II. Manual C-c4 | Pedal C-g1 |
---|---|---|
Rohrflöte 8‘ | Gedackt 8′ | Untersatz 16′ |
Principal 4‘ | Blockflöte 4′ | Pommer 8′ (Extension Untersatz 16′) |
Flauto 4′ | Sesquailter 1-2f 2 2/3′ & 1 3/5′ | |
Mixtur 2-3f 2′ | Principal 2′ |
Orgel Kerzenkapelle

Die Orgel der Kerzenkapelle in Kevelaer befindet sich im Gehäuse einer ursprünglich von Wilhelm Rütter erbauten Orgel aus dem Jahr 1843. Nach vielen Umgestaltungen der Orgel ausgelöst durch den 2. Weltkrieg, welche sich schlussendlich als unzureichend und nicht stiltreu erwiesen, baute Ende der 1980er die Firma Romanus Seifert und Sohn eine neue Orgel in dieses Gehäuse welche sich stilistisch an die Rütter’sche Konzeption anlehnt.
Sie verfügt über 24 Register auf zwei Manualen und Pedal.
Orgel Beichtkapelle
In der Beichtkapelle wurde im Jahr 1984 von Orgelbau Seifert ein neues Orgelwerk in das Gehäuse eines ehemaligen Beichtstuhls errichtet. Die Orgel ist seitenspielig und verfügt über zwei Manuale und Pedal bei insgesamt 10 Registern.

Das Register Octave 2‘ ist ein Vorabzug aus der Mixtur mit einem zweigeteilten Registerzug. Die Zungenstimme der Orgel, ein Krummhorn 8‘, war eine Stiftung des Orgelbauers.
In der Mitte des Prospektes ist die größte Pfeife mit einer besonderen Ziselierung versehen. In den Klaviaturwangen sind besondere Intarsien aus Knochen und Ebenholz eingelassen. In den Manualklaviaturen befindet sich ebenfalls eine Zierader aus Knochen. Vergoldete Schleierbretter über den Mündungen der Prospektpfeifen komplettieren das geschmückte Gehäuse.
Der Ambitus der mechanischen Schleiflade erstreckt sich von C-c3 und im Pedal von C-d1.
Disposition
I Hauptwerk | II Positiv | Pedal |
---|---|---|
Gemshorn 8′ | Gedackt 8′ | Subbass 16′ |
Principal 4′ | Rohrflöte 4′ | |
Octave 2′ | Quinte 2 2/3′ | |
Mixtur 3f 2′ | Terz 1 3/5′ | |
Krummhorn 8′ |
Orgel Hauskapelle

Die Orgel der Hauskapelle des Priesterhauses wurde im Jahr 1983 erbaut. Dieses Instrument existiert zweimal. Die Firma Seifert erstellte ein Baugleiches Werk (mit etwas anderem Schnitzwerk) für die Pfarrkirche St. Helena in Mönchengladbach Rheindahlen. Das Gehäuse orientiert sich in der Gestaltung an der großen Basilikaorgel und wurde in Eiche rustikal oberflächenbehandelt.
Die Spieltraktur, sowie die Registertraktur ist vollmechanisch. Der Tonumfang geht von C-f3
Disposition:
– Rohrflöte 8‘
– Flöte 4‘
– Principal 2‘ (C-fs0 im Prospekt)
Orgel Sakramentskapelle

Die Orgel der Sakramentskapelle wurde von der Firma Breil (Dorsten) erbaut. Sie ist als hinterspieliges Positiv konzipiert und ein reines Manualwerk.
Das Instrument umfasst drei Register:
– Holzgedackt 8´ (zugleich Prospektregister)
– Rohrflöte 4´
– Principal 2´
Der Tonumfang umfasst C – g³.
Neben seinem Einsatz zur Gottesdienstbegleitung in der Sakramentskapelle, wird es auch als Continuoinstrument in Konzerten mit kleinem Orchester eingesetzt. Es eignet sich außerdem zur Begleitung von Solisten oder kleinen Chorformationen.